Text & Bilder: peta 50 plus
Den Original-Artikel finden Sie unter: www.peta50plus.de/tiersenioren-so-geht-es-aelteren-tieren-richtig-gut/
Stellen Sie sich vor… Sie haben sich entschieden, Ihre Rente in einem exotischen fremden Land zu verbringen. Sie kennen die Sprache nicht. Ein freundlicher Einheimischer oder eine Einheimische kümmert sich um Sie, kann aber aufgrund der Sprachbarriere nicht so recht verstehen, wie Sie sich fühlen. Nach einigen Jahren bekommen Sie Beschwerden und irgendwann tut Ihnen alles weh.
Sie haben immer mehr Mühe, schmerzfrei zu sein. Zum Arzt können Sie nicht, weil Sie nicht Autofahren können und Ihr Pfleger weiß nicht, dass Sie zum Arzt müssten. Aber Ihre Gelenke schmerzen so sehr, dass Sie kaum noch aufstehen und laufen können. Manchmal stolpern Sie sogar und fallen hin, was die Schmerzen noch verschlimmert. Früher waren Sie gerne draußen unterwegs, doch das ist jetzt unmöglich – Sie können sich ja kaum noch auf den Beinen halten.Und es kommt noch schlimmer: Sie sehen immer schlechter und bekommen so nicht mehr viel davon mit, was in der Welt passiert. Sie hören auch schlecht und alles um Sie herum verschwimmt in seltsamen, dumpfen Geräuschen. Eigentlich können Sie sich nur hinlegen und schlafen, aber das ist zum einen langweilig, zum anderen hält Sie der pochende Schmerz in Ihren Gelenken davon ab, wirklich gut zu schlafen. Ihre Leber ist natürlich mit Ihnen gealtert und so fühlen Sie sich manchmal ein wenig überempfindlich, können es aber niemandem mitteilen. Sie haben außerdem Durchfall und das ist ein echtes Problem, weil Sie es nicht mehr lange genug halten können, um auf Ihren schmerzenden, steifen Beinen zum Bad zu kommen. Deshalb passieren Ihnen immer wieder Missgeschicke und das ist Ihnen sehr unangenehm, weil Sie wissen, dass Ihr Pfleger es saubermachen muss. Sie schämen sich.
Sie wünschten, Sie können ihm von all den Dingen erzählen, die Ihnen Probleme machen – denn neben den Gelenkschmerzen, den Verdauungsproblemen, und dem schlechten Hören und Sehen haben Sie auch Zahnschmerzen, einen juckenden Ausschlag am Bein, einen eingewachsenen Zehennagel und ein drückendes Gefühl auf der Brust. Manchmal können Sie nicht richtig atmen und tief Luft zu holen fällt Ihnen immer schwerer. Da Sie mit niemandem mehr viel zu tun haben, fällt auch niemandem auf, wie sehr sich Ihre Gesundheit und damit Ihre Lebensqualität verschlechtert haben. Das Leben macht Ihnen keine Freude mehr und Sie haben kaum noch etwas, wofür es sich zu leben lohnt. Aber es gibt kein Entkommen. Jeden Morgen wachen Sie wieder mit den gleichen Schmerzen auf.
Bette Davis hat einmal gesagt, alt zu werden sei nichts für Jammerlappen.
Wahre Worte – und sie treffen genauso auf unsere tierischen Begleiter zu. Wenn sie irgendwann, je nach Körpergröße, im Alter von 6-9 Jahren alt werden, machen sie viele körperliche Veränderungen durch. Sieht man als Halter nicht ganz genau hin, kann einem das entgehen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie sich Ihr Tier jeden Tag ansehen. Sie sollten Ihrem Begleiter nicht nur zeigen, dass Sie ihn lieben und ihm alles geben werden, was er braucht, sondern auch genau überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Sehen Sie in Mund und Ohren, unter den Schwanz, teilen Sie das Fell, sehen Sie sich die Füße, auch die Fußballen und Nägel, an und streichen Sie das Tier einmal komplett ab. Sie sollten niemals davon ausgehen, dass ein neues seltsames Verhalten oder Symptom „einfach das Alter“ sei. Fühlen Sie, sehen Sie nach, riechen Sie – dann werden Ihnen Probleme auffallen, die Ihrem Tier vielleicht Schmerzen bereiten oder sogar lebensbedrohlich sind. Ihr Tier ist auf Sie und Ihre Fürsorge angewiesen. Und sollte Ihnen wirklich etwas auffallen, dann kann jede Sekunde zählen!
Nach welchen möglichen Hinweisen auf Gesundheitsprobleme sollten Sie Ausschau halten? Hier eine Liste, sortiert nach Körperteilen:
Verhalten: Lethargie, ständiges Schlafen, Depression, Rückzug, mangelndes Interesse, Wimmern, Hecheln, Aggression oder Überempfindlichkeit, Schnappen, Verwirrtheit/fehlende Orientierung, Laufen im Kreis
Allgemein: aufgeblähter Bauch, Muskelatrophie, plötzlicher Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, Abmagerung, Fettleibigkeit, Dehydrierung (die Haut springt nicht wieder zurück, nachdem man sie hochzieht), Krümmen, Kopf hängen lassen, übermäßige Wasseraufnahme, übermäßiges Urinieren, deutlich getrübter oder konzentrierter Urin
Viele dieser Symptome können leicht behandelt werden. Sie sollten deshalb auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen, sobald Ihnen eines der Symptome auffällt, damit es Ihrem Vierbeiner schon bald besser geht.
Das sollten Sie für Ihr Tier tun:
Hier sollten Sie aufpassen:
Einige Krankheiten sind nicht heilbar und bereiten Ihrem Tier große Schmerzen. Wenn Sie der festen Annahme sind, Ihr Tier habe jeden Tag Schmerzen und/oder eine tödliche Krankheit, dann verlängern Sie sein Leid nicht, nur weil Ihnen die Entscheidung schwerfällt. Ihr Tier und seine Schmerzen müssen an erster Stelle stehen. Unsere Begleiter verdienen einen würdevollen und friedlichen Tod – und zwar bevor die Schmerzen unerträglich werden. Sollten Sie sich unsicher sein, fragen Sie einen Vertrauten nach Rat. Holen Sie eine zweite Meinung ein, wenn nötig auch eine dritte – aber wenn Ihr Bauch Ihnen sagt, dass Ihr Tier leidet, dann zögern Sie nicht. In so einem Fall sollten Sie das Einschläfern des Tieres organisieren, wenn möglich bei Ihnen Zuhause, wo das Tier von seinen Liebsten umgeben ist.
*Ein herzliches Dankeschön geht an Karen Porreca (PETA USA), die diese Informationen zusammengestellt hat.*
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.